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Putignano-Reise 2016

 

Gymnasium Sulingen im Land der Trulli

Italienaustausch 2016 - mehr als Pizza und Sonne

 

Sulingen.  Vom 11.–18. März 2016 besuchten 22 Schülerinnen und Schüler und zwei Lehrkräfte des Gymnasiums Sulingen zum zweiten Mal ihre Partnerschule, das Liceo Majorana-Laterza in Putignano/ Apulien. Eine weiterführende Schule in Süditalien, die neben Spanien, Frankreich und Belgien in Deutschland einzig zu Stuttgart und – zu Sulingen ein Austauschprojekt unterhält.

Vier Monate lang hatten sich die Schüler intensiv in der von der Organisatorin und Italienischlehrerin Frau Anna-Natalie Michelis geleiteten AG auf die Reise vorbereitet. Sie bauten per Email und WhatsApp Kontakt zu ihren italienischen Austauschpartnern auf. Würden die Sprachkenntnisse ausreichen? Sind die Familien nett? Aufgeregt fuhr man zu nachtschlafender Zeit Richtung Flughafen Bremen. Eine fast zweistündige Verspätung drohte die ganze Reise schon zu Beginn zum Scheitern zu bringen, denn es gab nur einen Anschlussflug pro Woche von Stuttgart nach Bari. Dank eines Extra-Bustransfers nur für die Gruppe von einem Flugzeug direkt zum nächsten, kamen die Sulinger schließlich doch noch in Italien an. Das nun beginnende Kulturprogramm ließ keine Wünsche offen: die Städte Bari, mit der Basilika des Hl. Nikolaus, Trani, Monopoli, Alberobello mit den berühmten runden Trulli-Häuschen, Polignano a Mare, das von der Rückseite der italienischen Cent-Münzen bekannte Castel del Monte von Stauffer-Kaiser Friedrich II (siehe Foto) sowie auch Putignano selbst beeindruckten durch ihre Altstädte und ihre wunderbare Architektur. Weniger bekannt war, dass Putignano das Herz des italienischen Karnevals ist. In Workshops konnten die Schüler die Grundtechnik der Herstellung der großen Motivwagen kennenlernen. Auf große Zustimmung stieß der Besuch einer Schokoladenfabrik, in der typisch italienische Ostereier gefertigt wurden, inkl. Juventus-Ostereiern und 12 kg Schokoeiern. Wie wird eigentlich Mozzarella hergestellt? Auch dies konnte beim Besuch einer Masseria hautnah miterlebt und natürlich gleich probiert werden.

Dass man in Italien gut essen kann, dass Italien am Meer liegt und viele Sehenswürdigkeiten hat, war sicherlich den meisten vorher bekannt. Karneval und Ostereier – so richtig unbekannt auch nicht. Doch was macht den Reiz eines derartigen Schüleraustausches aus? Aus Sicht der begleitenden Sprachlehrerin Frau Nadja Fricke sicherlich die Möglichkeit, einmal die in langen Jahren angeeigneten Sprachkenntnisse auszuprobieren, denn nicht alle Italiener sprechen Englisch. Wer Spanisch oder Französisch kann, war ganz klar im Vorteil und konnte sehen, dass sich das Vokabellernen gelohnt hat. Aber nicht nur im Bereich der Fremdsprachenkenntnisse unterscheiden sich beide Länder. Die Sicherheit im Straßenverkehr, besonders der Umgang mit dem Anschnallgurt löste allgemeines Erstaunen aus und die Tatsache, dass die Italienerinnen bei jedem kleinsten Regentropfen die Regenschirme zückten, brachte die norddeutsche Gruppe doch so manches Mal zum Schmunzeln. Nein, das Entscheidende an dieser Erfahrung war die Herzlichkeit der Bewohner Süditaliens, mit der man den deutschen Gästen von Anfang an begegnete. Die Offenheit, mit der über die wirtschaftliche Situation in Apulien und die aktuelle Europapolitik gesprochen wurde, ist nicht selbstverständlich. Auch wer einmal 50 Schülerkehlen am Denkmal zu Ehren von Domenico Modugno in Polignano spontan hat „Volare“ singen hören und den tränenreichen Abschied am Ende miterlebt hat, kann erahnen, was es heißt, den europäischen Gedanken zu leben.

Italien – das ist mehr als Pizza und Sonne. Letztere ließ sich die ganze Woche leider nur sehr selten blicken, wofür sich täglich von italienischer Seite entschuldigt wurde…

Alle Beteiligten, nicht zuletzt der Organisator des Italienaustauschs und ebenfalls begleitende Lehrkraft, Herr Christoph Oelke, hoffen, dass auch in den kommenden Jahren noch viele Schüler des Gymnasiums Sulingen an diesem besonderen Projekt teilnehmen können. Bereits vom 22.29. April werden die italienischen Schüler zum Gegenbesuch Gäste in Sulingen sein und in den deutschen Familien sicher genauso herzlich aufgenommen, wie unsere Schüler in Italien.