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Allgemein

Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus

Im Rahmen des Gedenktages zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus setzen sich die Schüler*Innen des Gymnasiums Sulingen auf verschiedene Art und Weise mit den Geschehnissen der nationalsozialistischen Zeit auseinander (Erinnerungsgang in Sulingen, Exkursion Liebenau und Ahlem).

Am 26.01.2023 hat sich der Geschichtsleistungskurs aus dem Jahrgang 12 in Begleitung von Herr Küpker, Frau Schröder und Frau Wickel auf den Weg zu der Pulverfabrik in Liebenau gemacht, um Spuren der Vergangenheit zu entdecken.

In der Pulverfabrik wurden über 41.000 Tonnen unterschiedlichster Pulversorten zur Beschleunigung von Geschossen hergestellt. In dem Werk wurden zur Zeit des Zweiten Weltkrieges ca. 20.000 Fremd – und Zwangsarbeiter*Innen aus den verschiedenen europäischen Nationen eingesetzt. Über 2000 Frauen, Männer und Jugendliche starben hier während des Weltkrieges an Mangelerkrankungen, Hunger, Schlägen, Erschießungen und Hinrichtungen.

„Besonders ergreifend waren die zahlreichen Karteikarten. Dadurch erhält man einen besseren Eindruck der Zeit und viele Informationen der Zwangsarbeiter“, so ein Schüler aus dem Leistungskurs. Die Karteikarten zeigten Totenscheine und die verschiedenen Todesursachen der Zwangsarbeiter, wie zum Beispiel Herzschwäche, Lungenschuss, Erhängen oder Krebs. Dabei ist davon auszugehen, dass diese Ursachen nicht immer der Wahrheit entsprachen. Außerdem waren Personalkarten mit genauen Personenangaben an die Schüler*Innen weitergegeben worden. Nachdem der Leiter der Gedenkstätte, Herr Guse, einige Informationen über die knapp 400 Produktionsstätten, 84 km langen Straßen und 42 km Schienen erzählt hatte, startete die Führung per Bus.

Während der Führung konnten die Schüler*Innen einzelne Gebäude auch von innen betrachten. Die alten Gebäude ließen Raum für Vermutungen, wie es wohl damals an genau diesem Ort ausgesehen haben muss. Hier konnte Herr Guse mit Fotografien aus der Zeit nach dem Krieg Abhilfe schaffen. Besonders die vorgestellten Schicksale junger Erwachsener sorgten für großes Interesse seitens der Schülerschaft. Durch den Vortrag von Herrn Guse wurden den Schüler*Innen die Lebensbedingungen der damaligen Zwangsarbeiter differenziert geschildert. Dabei zeigte er prägnant die Gräueltaten und das Leid auf, aber auch Verhaltensweisen der Vorsteher, die im kleinen Rahmen „Erleichterungen“ der Lebensbedingungen schafften. Herr Guse stellte den Schüler*Innen auch Personen vor, welche Kinder und Enkel der Zwangsarbeiter*Innen waren, diese besuchten die Gedenkstätte Liebenau um einen Teil der Geschichte von ihren Verwandten zu erfahren. So wurden aus Fremden Freunde und diese

Freundschaften tragen weiter zu der Authentizität der Gedenkstätte bei.

„So eine Führung durch den Wald ist interessanter als ein Film oder eine Präsentation“, durch die Führung per Bus konnte zwar nur ein Bruchteil des gesamten Gebiets gesehen werden, doch allein das hat bei den Schüler*Innen einen bleibenden Eindruck hinterlassen. „Die geschichtlichen Beispiele haben gezeigt, dass die Vergangenheit Menschen zusammenbringt und dies trotz der schrecklichen Narben der Vergangenheit.“

Im Namen der Fachschaft Geschichte
Kristin Wickel

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