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Ein Konzert als Kraftspender - 100 Schüler des Gymnasiums Sulingen sorgen für Abend voller Überraschungen
„Ich weiß: Wir bleiben wir“, schmetterten die Beteiligten des Schulkonzerts gemeinsam zum Abschied. Der Song von Wincent Weiss war Schlusspunkt eines unvergesslichen Konzerts, das ganz im Zeichen des Abschieds von Musiklehrerin Gabi Steinhausen stand. Sie verlässt das Gymnasium zum Schuljahresende.
Seit vier Jahrzehnten hat das Schulkonzert seinen festen Platz im Veranstaltungskalender des Gymnasiums. Am Freitag begeisterten rund 80 Bühnenakteure ihr Publikum mit musikalischen und tänzerischen Darbietungen, weitere 20 Schülerinnen und Schüler sorgten hinter den Kulissen für einen reibungslosen Ablauf. Es war ein Abend voller Überraschungen.
„Mit Blick in die Welt ergeben sich Fragezeichen, Sorgen und Ängste. Das Schulkonzert ist ein Fixpunkt, der das Geschehen nicht aufhalten, aber verlangsamen kann“, sagte Fachschaftsleiter Georg Biermann bei seiner Begrüßung. Er appellierte an die Besucher, „zu hören, zu sehen und zu fühlen“ und die wunderbaren Momente zu genießen. Die Schüler hätten in der Vorbereitung hart gearbeitet und viel geleistet, entscheidend sei der Zusammenhalt gewesen, der letztlich Kraft gebe für das Leben „da draußen“.
Das Konzert bot Musik in vielen Facetten. Die Bläserklasse 6a eröffnete den Abend mit dem Abendlied „Alles schweiget“, Chor und Tanz-AG und die Solisten Simon Meyer und Emily Ockert verabschiedeten das Publikum gemeinsam mit fünf Songs aus dem Musical „Tanz der Vampire“. Dazwischen lag ein dreieinhalbstündiges Programm im musikalischen Spektrum zwischen Klassik, Rock und Pop. Neben der Bläserklasse waren Schulorchester, Singeklasse, Chor und Bigband an der Programmgestaltung beteiligt. Darüber hinaus setzten Solisten und kleinere Ensembles instrumental und gesanglich Höhepunkte. Einen Vorgeschmack auf ihren Tanzabend (13. Juni) gaben außerdem die Tanz-AGs.
Stellvertretend für die Solokünstler sei Amaia Armijos Ortiz (7a) genannt, die in Begleitung ihres Musiklehrers Fynn Cordes den Song „Meer“ der Indie-Pop-Band „Jeremias“ vortrug. Die klassische Antwort war etwa der Beitrag von Finjas Neumann am Flügel: Er spielte die Sonate Nr. 2, Op. 35, von Frédéric Chopin und – zusammen mit Merlind Köhn (Violine) – den „Hungarian Stomp“ von Bobby Beausoleil.
Auch wenn Ton und Takt nicht immer stimmten, auch wenn das Lampenfieber aufregungsbedingt sporadisch Liedtexte und Instrumentalpassagen löschte, war der Gesamteindruck hervorragend. Die Entwicklung der Musikgruppen von der Bläserklasse bis zu Orchester und Bigband, die Freude an der Musik und die Begeisterung für kursübergreifende Projekte beeindruckte.
Die Musikpädagogen zeigten sich sehr zufrieden mit der Leistung ihrer Schüler. Die Rahmenbedingungen seien schwieriger als noch vor zehn Jahren, hieß es. Musik sei zunehmend in der Konkurrenz zu anderen Fächern, ein Leistungskurs Musik werde aktuell nicht angeboten, sagte Georg Biermann. Einen Einbruch habe es durch Corona gegeben.
Ida Grube und Karol Ulbrich bedankten sich im Namen der Schülerschaft bei den Musikpädagogen Jan Baalmann, Georg Biermann, Fynn Cordes, Dr. Sven Ehlers und Marc-Stefan Thews mit persönlichen Worten für Leitung und Organisation. Besonders würdigten sie die Leistung von Gabi Steinhausen, die die musikalische Ausrichtung des Gymnasiums seit 2004 geprägt hatte. Georg Biermann hatte sie eingangs als „Institution“ bezeichnet: „Gabi Steinhausen hat stets Haltung gezeigt. Sie hatte den Mut, Projekte anzustoßen und sie zu realisieren.“ Etliche ehemalige Schüler und Kollegen waren am Freitagabend gekommen, um ihr „Abschiedskonzert“ mitzuerleben, das die scheidende „Frontfrau“ der Fachschaft Musik offensichtlich emotional mehr mitnahm, als sie es wohl selbst erwartet hatte.
Aus der Sulinger Kreizeitung vom 10.02.2025, Text: Martina Kurth-Schumacher
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