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Das Unterrichtsfach Politik-Wirtschaft

„Die zentrale Aufgabe des Faches Politik-Wirtschaft besteht […] in der Vermittlung eines
politischen und ökonomischen Grundwissens, auf dessen Basis die Heranwachsenden die
Kompetenz entwickeln, sich in der Gesellschaft und ihren Subsystemen Politik und Wirtschaft
angemessen zu orientieren, politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Sachverhalte und
Probleme kompetent zu beurteilen, Entscheidungen zu treffen und sich auf einer
demokratischen Grundlage in öffentlichen Angelegenheiten zu engagieren.“

(Kerncurriculumfür das Fach Politik-Wirtschaft. Niedersächsisches Kultusministerium. 2006.)


Ab dem 8. Schuljahr setzen sich die Schüler mit dem Fach Politik-Wirtschaft auseinander und tauchen bis zur Oberstufe in verschiedene gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Bereiche ein. Der Unterricht konzentriert dabei auf die drei folgenden Kompetenzbereiche1:

(1) Sach- und Analysekompetenz

a. Politische Perspektive:
- Analyse politischer Probleme entlang inhaltlicher (Ziele, Aufgaben und Gegenstände von Politik), prozessualer (politischer Willens- und Entscheidungsprozesse) und  institutional-formaler Kriterien (Verfassung und Rechtsordnung)
b. Ökonomische Perspektive:
- Denken in den Kategorien der ökonomischen Verhaltenstheorie, wie z. B. Knappheit von Gütern und damit verbundene Konflikte, Bedürfnisse und Bedarfe, Nutzenmaximierung, Angebot und Nachfrage - Denken in Kreislaufzusammenhängen, wodurch wechselseitige Abhängigkeitsverhältnisse auf haus-, betriebs- oder volkswirtschaftlicher Ebene sichtbar werden (Wirtschaftskreislauf als Grundlage der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung)
- Denken in Ordnungszusammenhängen, die sich auf Institutionen- und Regelsysteme beziehen und sich in den drei grundlegenden Wirtschaftsordnungen Freie Marktwirtschaft, Soziale Marktwirtschaft und Zentralverwaltungswirtschaft widerspiegeln
1 Vgl. Kerncurriculum für das Fach Politik-Wirtschaft. Niedersächsisches Kultusministerium. 2006.)

(2) Methodenkompetenz

- Analyse politischer und ökonomischer Zusammenhänge mithilfe fachspezifischer Methoden und Arbeitstechniken
 Methoden: vor allem Politikzyklus (Analyseinstrument zur Aushandlung politischer Probleme) und Wirtschaftskreislaufmodell (Analyseinstrument zur Untersuchung wirtschaftlicher Abhängigkeitsverhältnisse)
 Arbeitstechniken: Beschaffung und Aufbereitung von Informationen aus konventionellen und elektronischen Quellen; Analyse und Interpretation von Tabellen und Grafiken; systematischer Vergleich von Positionen und Programmen; Visualisierung von Organisationsstrukturen und Handlungsabläufen durch diverse Diagrammarten; Betriebs- und Institutionenerkundungen; Expertenbefragungen


(3) Urteilskompetenz


- Förderung der politischen Urteilsfähigkeit auf der Grundlage von Urteilskategorien, Urteilskriterien und verschiedener Sichtweisen 

- Beurteilung entlang der zwei Idealtypen politischgesellschaftlicher Rationalität Zweckrationalität (Effizienz von Entscheidungen) und Wertrationalität (Berücksichtigung gesellschaftlicher Grundsätze eines menschenwürdigen
Zusammenlebens)