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Allgemein

Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Am 27. Januar 1945 wurde das KZ Auschwitz befreit. Dieser Jahrestag steht nicht nur für die Befreiung, sondern er ist auch ein Gedenktag für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.

Aus diesem Anlass fuhr die 10b mit Herrn Küpker und Frau Schröder zur Gedenkstätte nach Liebenau. Seit einigen Jahren besteht der Austausch mit Herrn Guse, Gedenkstättenleiter und Geschäftsführer der Dokumentationsstelle Pulverfabrik Liebenau. Bisher bildete vor allem das Außengelände den Ort historischen Lernen. Martin Guse erläuterte vorherigen Klassen des Sulinger Gymnasiums anschaulich unter anderem den Aufbau, die Funktion der Pulverfabrik und die damit verbundenen Verbrechen der Nationalsozialisten. Hierbei erhielten die Jugendlichen durch die Überreste der Anlage, zum Beispiel den Kraftwerken, Kohlebunkern, Eisenbahnschienen, Häusern, einen intensiven Eindruck vom Leben der Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen aus West- und Osteuropa, die teilweise im Alter der Schüler*innen waren. Mit der im November 2023 fertiggestellten Ausstellung der Gedenkstätte in der Grundschule Liebenau erhielten die Schüler*innen bei unserem heutigen Besuch zudem die Möglichkeit, die persönlichen Schicksale der Opfer weiter zu erforschen. Im Rahmen dieser Erinnerungsarbeit setzte sich die 10b mit den NS-Verbrechen auseinander und bei Fragen konnten sie sich an eine der Leiterinnen wenden, die uns die Inhalte der Ausstellung gelungen erklärte. Betroffen erkannten die Schüler*innen unter anderem, den Zweck der Zwangsarbeiter und -arbeiterinnen als reine Wirtschaftsressource, deren Tod von Beginn an einkalkuliert war. So bildete die Kombination aus der Ausstellung und dem gut erhaltenem Außengelände der Pulverfabrik für die Jugendlichen einen Ort des Lernens anhand historischer Fakten. Ihre Eindrücke schilderten sie als „erschreckend“ (Klas / Ibrahim), „gruselig, wenn man sich vorstellt, was die Menschen hier machen mussten“, „schwer vorstellbar“ (Melinda / Louisa), aber auch „interessant“, da viele Gebäude zu sehen waren (Leonie / Elias).
Es geht um keine plakative Schuldzuweisung, das haben die Jugendlichen längst begriffen. Es geht darum, Mechanismen zu erkennen, die weg führen von der Demokratie.
Der Besuch der Gedenkstätte in Liebenau hat uns wieder einmal gezeigt, wie wichtig es ist, nicht zu vergessen, sondern sich auseinanderzusetzen mit der Vergangenheit, wachsam zu sein für gesellschaftliche Geschehnisse und weiterhin den Demokratiegedanken zu stärken. In diesem Sinne gedenken wir der Opfer des Nationalsozialismus.

Claudia Schröder (Fachobfrau Geschichte)